Verlieren und aus Fehlern lernen.

Heute geht´ s ums Verlieren können und Fehler machen. Keiner macht gerne etwas falsch und trotzdem passiert es uns allen jeden Tag, Kindern und Erwachsenen. Warum Fehler trotzdem toll sind.

Vor längerer Zeit habe ich in meiner Arbeit in der Schule mit einem Jungen (11) in der Pause ein Spiel gespielt. Ich weiß nicht mehr, welches Spiel es war, jedenfalls ging es um Schnelligkeit und der Junge war ziemlich schnell. Schneller als ich. Und viel geschickter, weil er das Spiel wahrscheinlich schon 100 mal gespielt hat und quasi Profi war, ganz im Gegensatz zu mir.

Jedenfalls hatte er sichtlich Freude daran, gegen mich zu gewinnen. Nach meiner Niederlage meinte er zu mir, mit einem riesigen Grinsen im Gesicht: „Jetzt hast Du verkackt, Frau Kindlein!“

Ich fand dieses Statement irgendwie toll, es kam so aus tiefstem Herzen. Und inhaltlich hatte er ja Recht. Und wir haben so gelacht.

Für Kinder ist es wichtig, zu lernen, dass nicht alle alles gut können und dass wir alle Fehler machen, auch die Eltern, die LehrerInnen, alle Erwachsenen.

Immer wieder stelle ich in Gesprächen mit Eltern fest, dass viele den Anspruch an sich selbst haben, immer alles super hinzukriegen und damit ihren Kindern vorleben, wie wichtig es doch sei, zu „funktionieren“.

Was oft gut gemeint ist, kommt bei den Kindern aber nicht so an.

Es ist wichtig, dass sie erleben, dass auch ihre Eltern Fehler machen, manchmal überreagieren, die Geduld verlieren oder ihre Schlüssel.

Viel entscheidender ist, wie wir mit unseren Fehlern umgehen und was wir aus ihnen lernen dürfen. Und das schauen sich die Kinder dann gerne bei uns ab. Erfahrungen machen dürfen und aus ihnen lernen können. Und dabei auch mal scheitern und erfahren, wie es sich anfühlt, danach wieder aufzustehen.

Eltern können sich also ruhig entspannen, wenn etwas schief geht.

Eine Mutter hat mir erzählt, sie sagt dann immer zu ihrem Sohn: „Oh, da hat die Mama einen falschen Fehler gemacht. Das macht aber nichts. Da machen wir jetzt das Beste draus.“ und dann lachen beide und weiter geht´s. Finde ich eine schöne Haltung, weil sie so eine Leichtigkeit in den oft stressigen Alltag bringt.

Und es tut echt gut, auch mal über sich selbst zu lachen. Den Kindern gefällt das jedenfalls, weil Lachen immer entspannt und den Druck rausnimmt. Und den haben wir eh schon genug von allen Seiten. Also gerne nächstes Mal einfach lachen, wenn man mal wieder verkackt hat.

Für mehr Infos über den Umgang mit Fehlern und warum Konflikte so wichtig für die Entwicklung sind, lies weiter in meinem Angebot.

Leave A Comment

Kinder leiden im Lockdown besondersKinder und Jugendliche in der Corona-Krise